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Aktuelles von der BBG
Was ist Ihnen wichtig?
Celina Backhausen schrieb eine Diplomarbeit mit BBG-Bezug

Vollbepackt unterwegs: Im letzten Herbst verteilte Celina Backhausen 1000 Fragebögen. Sieben Fragen an BBG-Mitglieder aller Altersstufen. Was ist ihnen wichtig? Was ist für sie das Besondere an der genossenschaftlichen Wohnform? Welches Ziel sollte die BBG künftig besonders verfolgen? Die interessanten Ergebnisse wurden im Rahmen einer Diplomarbeit veröffentlicht.


Die 26-Jährige ist ein „Eigengewächs“ der BBG und hat ihre Ausbildung zur Immobilienkauffrau bei der BBG absolviert. Seit 2013 ist sie Sachbearbeiterin in der Betriebskosten-Abteilung. Viel Freizeit blieb ihr nach der Arbeit nicht. Abends studierte sie an der Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie Betriebswirtschaft. Nach drei Jahren nun der große Moment: das Diplom.

„Für die Abschlussarbeit habe ich ein Thema gewählt, das mich selbst betrifft und weiterbringt“, so Celina Backhausen. „Die Mitglieder stehen im Mittelpunkt unserer Dienstleistungsidee. Ohne sie würde auch ich hier nicht sitzen.“ Sie untersuchte: Worauf wird besonders Wert gelegt? Was könnte die Zufriedenheit erhöhen? 154 Fragebögen wertete sie aus – eine Rücklaufquote von 15,4 Prozent.

Was ist den Mitgliedern wichtig in der Genossenschaft? An erster Stelle wurde bezahlbares Wohnen genannt, gefolgt von Sicherheit sowie harmonischer Nachbarschaft und Serviceleistungen rund um die Wohnimmobilie. Welche Ziele sollte die BBG künftig besonders verfolgen? Auch hier an erster Stelle: das Erhalten von preiswertem Wohnraum. An zweiter Stelle: die Instandhaltung des Bestandes. Viele Umfrageteilnehmer gaben zudem konkrete Anregungen. Car-Sharing, betreutes Wohnen, Hilfe bei Behördengängen, Angebote für Alleinstehende: diese Serviceleistungen werden besonders gewünscht. Als Mitgliederveranstaltungen wurden Quartiersfeste, Flohmärkte und Filmabende vorgeschlagen. Einige weitere Anregungen waren auch: Alternative Energieformen nutzen, Aufstellen von Ruhebänken, Gemeinschaftsräume schaffen, Müllbewusstsein stärken.

Was ist das Besondere der genossenschaftlichen Wohnform? Hier hoben viele die Geschäftspolitik hervor: den Genossenschaftsgedanken, die Partizipation und die Gleichberechtigung – außerdem die Serviceleistungen und den preiswerten Wohnraum. Die Mitbestimmung empfinden 23,4 Prozent als äußerst wichtig; 59,1 Prozent als wichtig. Sind sie mit den Möglichkeiten der Mitbestimmung zufrieden? 12,3 Prozent kreuzten an: sehr zufrieden. 61,0 Prozent kreuzten an: zufrieden. 17,5 Prozent meinten: teils, teils. Was könnte verbessert werden? Ein Vorschlag: Mitglieder durch Umfragen mehr in Entscheidungen einbeziehen. Welche Impulse kann die BBG aufgreifen? Im Mai unterhielten sich BBG-Vorstandsmitglied Karin Stemmer und Celina Backhausen in entspannter Atmosphäre nun noch einmal über die Diplomarbeit. Welche Anregungen bekommt die BBG durch die Diplomarbeit? An welchen Themen arbeitet die BBG bereits? „Angesprochen wurde von einigen Befragten zum Beispiel die telefonische Erreichbarkeit. Das ist ein wichtiges Thema, dem wir uns bereits widmen“, berichtete Karin Stemmer. „Zurzeit ermitteln wir: Zu welcher Zeit wird am häufigsten angerufen? Wann sind die meisten Besucher im Haus? Können wir Muster erkennen? Der persönliche Kontakt hat bei uns immer Vorrang vor einem Telefonat. Es kann passieren, dass nicht sofort die gewünschte Person am Telefon ist. Dass ein Anrufer gar nicht durchkommt, darf aber nicht passieren. Das möchten wir noch besser steuern.“ Angeregt wurden auch Qualitätskontrollen der Dienstleistungen, etwa der Treppenhausreinigung. „Das wird bereits umgesetzt. Solche Kontrollen sind allerdings immer eine Abwägung zwischen Kosten und Nutzen. Deshalb freuen wir uns über Hinweise unserer Mitglieder. Wir wenden uns dann an die Reinigungskraft oder reden mit der Chefetage, falls es ein strukturelles Problem gibt. Es gab bereits auch einen Wechsel des Dienstleisters.“

Zum Thema preiswerter Wohnraum sagte Karin Stemmer: „Zwei Drittel unserer Mieten liegen unter der öffentlich geförderten Miete von 5,60 Euro pro Quadratmeter. Das zeigt, dass wir breite Schichten der Bevölkerung mit bezahlbarem Wohnraum versorgen. Das ist unsere Geschäftspolitik. Die Interessen hinsichtlich Produkt und Preis sind aber natürlich bei rund 22.000 Mitgliedern sehr unterschiedlich. Aus dem Solidarprinzip der Genossenschaft heraus können wir keine Einzelinteressen vertreten sondern müssen die Gemeinschaft der Mitglieder im Auge behalten, die der heutigen und natürlich auch die der zukünftigen. Die Nutzungsgebühr muss natürlich auch wirtschaftlich sein.“

Celina Backhausen freut sich, dass die BBG ihre Arbeit unterstützt hat und die Ergebnisse würdigt. „Dann ist sie nicht nur für die Schublade geschrieben. Die Anregungen fließen in die weitere Planung ein.“ Auch dem Aufsichtsrat wurden die Ergebnisse vorgestellt. Inzwischen hat die 26-Jährige nun bereits das nächste Ziel in Angriff genommen: ein berufsbegleitendes Bachelor- Studium.

› INFORMATION:
Das Thema der Akademie-Diplomarbeit von Celina Backhausen heißt „Mitgliederförderung als Leitmotiv für die wohnungsgenossenschaftliche Nachhaltigkeit“.