Im persönlichen Gespräch mit Tim Schreiber
Seit Oktober verstärkt Tim Schreiber den Vorstand der BBG. Im Interview erzählt er über seinen beruflichen Weg, die Erkundung Braunschweigs und ein Geschenk zum Einstieg.
Die Wände im neu bezogenen Büro sind noch kahl. „Aber meine Frau hat mich schon auf eine Idee gebracht“, erzählt Tim Schreiber. „Im Urlaub fotografiere ich viel – auch gern Landschaften. Sie sagte: ‚Hänge doch die schönsten Fotos in Schwarz- Weiß an die Wand. Fotografien sind immer ein willkommenes Gesprächsthema, das für eine entspannte Atmosphäre sorgt.‘ Am Wochenende suchen wir jetzt schon nach geeigneten Motiven.“ Tim Schreiber verstärkt seit Oktober das Vorstandsteam. Mit seinem Einstieg tritt der 35-Jährige die perspektivische Nachfolge von BBG-Vorständin Karin Stemmer an.
Wie haben Sie die ersten Tage bei der BBG erlebt?
Sehr aufregend. Bei meinem vorherigen Arbeitgeber, der Wohnungsgenossenschaft spar+bau, war ich 14 Jahre beschäftigt. Da ist natürlich der Umschwung zu einem anderen Arbeitgeber sowieso aufregend. Der Einstieg, der mir bereitet wurde, war ganz toll. Mir wurde zum Beispiel eine große Begrüßung mit dem gesamten Team ermöglicht. Die Kolleginnen und Kollegen habe ich als sehr offen und interessiert erlebt. Ich nehme bei der BBG eine unglaublich positive Stimmung wahr. An den letzten Wochenenden hatte ich das Gefühl: ‚Es könnte schon wieder Montag sein.‘
Kannten Sie Braunschweig schon?
Braunschweig war mir natürlich bekannt, jedoch nicht im Detail. Daher ist für mich vieles neu. Mein Vorstandskollege Alexander Faul hat sich die Zeit genommen und mit mir eine Radtour durch den Bestand gemacht. Wir haben uns einige Projekte und Modernisierungen angeschaut. Ich bin ein leidenschaftlicher Fahrradfahrer. Das passte sehr gut. Ich freue mich schon darauf, mit meiner Frau mal das Ringgleis abzufahren. Wir möchten nach Braunschweig oder ins Umland ziehen. Ich schaue schon, wo es besonders schön ist. Unser erster gemeinsamer Besuch hier war im Sommer. Da haben wir uns auf den Kohlmarkt gesetzt, einen Kaffee getrunken und uns das Treiben angeschaut. Da bekommt man gleich einen guten Eindruck. Jetzt erkunden wir Braunschweig nach und nach, zum Beispiel den Südsee und den Science Slam im Haus der Wissenschaft. Solche originellen Veranstaltungen nehmen wir gerne mit.
Bitte erzählen Sie über Ihre bisherigen beruflichen Stationen
Los ging es mit einer Ausbildung zum Immobilienkaufmann, bei einer Wohnungsgenossenschaft mit Spareinrichtung. Die Mischung aus kaufmännischen Tätigkeiten und dem Kontakt mit Menschen hat mir unglaublich gut gefallen. Nachdem ich übernommen wurde, entdeckte ich, dass ich auch eine Affinität zu Zahlen habe. Mich verschlug es ins Controlling. Ich befasste mich mit Wirtschaftsplanung und Risikomanagement. Weil mir die Ausbildung so viel Spaß gemacht hat und auch das Lernen, entschloss ich mich dann, berufsbegleitend zu studieren. Ich absolvierte einen Bachelor in der Immobilienwirtschaft: den Bachelor of Arts Real Estate. Immobilienwirtschaftliche Fachthemen zu vertiefen, das hat mich wirklich vorangebracht. Dann wechselte mein damaliger Abteilungsleiter das Unternehmen. Ich erhielt die Chance, die Stelle auszufüllen. Als Leiter der Abteilung Unternehmensentwicklung übernahm ich auch die Verantwortung für die Auszubildenden. Das hat mich natürlich geprägt. Die stehen ganz am Anfang des Berufslebens und haben eine fantastische Motivation. Sie stellen Fragen, an die man selbst nicht mehr denken würde.
Welche Fragen zum Beispiel?
Warum machen wir das so? Dann bieten sich zwei Möglichkeiten. Man sagt: Das haben wir schon immer so gemacht. Oder man erklärt, warum man es so macht und stellt vielleicht gemeinsam fest: Es ist schon ein bisschen kompliziert. Das könnten wir etwas umstrukturieren. Man muss sich ständig hinterfragen und verändern, denn die Ansprüche verändern sich auch. Ich habe dann noch berufsbegleitend ein Masterstudium angeschlossen, im Bereich Finance & Accounting. So habe ich mich auch in meiner Masterthesis intensiv mit Wohnungsgenossenschaften mit Spareinrichtung auseinandergesetzt. Nach dem Masterstudiengang ging es für mich dann noch mal weiter. Ich habe Gesamtprokura erteilt bekommen und war auf einmal wieder mit einem Potpourri unterschiedlicher Themen betraut, etwa mit dem Personalwesen und der Gremienarbeit.
Und nun wieder eine Wohnungsgenossenschaft
Ich wollte gern noch mal andere Erfahrungen sammeln und raus aus der Komfortzone. In Frage kamen für mich nur Wohnungsgenossenschaften mit Spareinrichtung. Als Unternehmensform ist die Genossenschaft für mich das einzig Richtige, um Wohnraum anzubieten. Einfach schon, weil wir per Gesetz die Förderung unserer Mitglieder auferlegt bekommen. Wohnen ist ein Grundbedürfnis, aber es wird gerade in den jetzigen Zeiten immer schwieriger für Mieterinnen und Mieter, sich mit passendem Wohnraum zu versorgen, und das auch noch günstig. Wir Genossenschaften treten dafür ein und sagen: Das müssen wir leisten. Wir haben nicht wie andere Unternehmen die Absicht, den Gewinn zu maximieren. Stellt man das Mitglied in den Mittelpunkt, geht man an manche Themen ganz anders heran.
Vor welchen Herausforderungen steht die Wohnungswirtschaft?
Vor immensen. Wenn wir im Großen bleiben, sind es die Baukostenexplosion, die Zinsentwicklung, die Energiepreise und die Inflation im Allgemeinen. Die Immobilienbranche hat schon immer mit Krisen zu kämpfen, aber das, was wir gerade sehen, ist eine Polykrise. Es ist so viel, das auf uns einprasselt. Wir haben natürlich weiterhin das Ziel, günstigen Wohnraum anzubieten. Das ist vorrangig unser Unternehmenszweck. Dafür tut das Team alles. Aber es wird nicht einfacher.
Wie verstehen Sie Ihre Aufgabe als Vorstand?
Ich wollte nicht Vorstand werden, um in der ersten Reihe zu stehen und zu sagen: Wir regeln das alles. Mir geht es eher darum, die Kolleginnen und Kollegen dabei zu unterstützen, die Herausforderungen zu bewältigen. Ich bin hier auf so ein tolles Team gestoßen – da freue ich mich einfach, dass ich mitgestalten darf. Der persönliche Kontakt ist mir sehr wichtig. Ich gehe offen und interessiert auf Menschen zu. Es ist wichtig, überall mal zuzuhören. Denn jeder weiß etwas, das man selbst nicht weiß oder noch nie aus dieser Perspektive gesehen hat.
Sie erwähnten Reisefotos. Aus welchen Urlauben werden Sie Fotos fürs Büro auswählen?
Ich habe zum Beispiel ein tolles Foto aus Südafrika. Ansonsten verbringen wir einen Großteil unserer Urlaube in Österreich und Südtirol, weil wir gern Rad fahren und wandern. Mit meinem Vater habe ich im letzten Jahr die Alpen zu Fuß überquert. Da sind auch tolle Fotos entstanden. Bisher ist das Persönlichste, das mein Büro schmückt, ein Schal von Eintracht Braunschweig. Der wurde mir zum Einstieg geschenkt. Ich habe mich sehr gefreut und auch schon die Eintracht im Stadion besucht. Das Ergebnis war nicht gut, aber ich möchte auch kein Erfolgsfan sein. Ich gehe direkt durch die schweren Zeiten mit. (lacht)
Wofür interessieren Sie sich noch in Ihrer Freizeit?
Ganz intensiv für Sport. Ich brauche Sport als Ausgleich. Steige ich mal vom normalen Fahrrad herunter, geht es aufs Rennrad. In diesem Jahr habe ich zum ersten Mal einen kleinen Triathlon absolviert. Sonst kann ich mich sehr an Essen der unterschiedlichsten Art erfreuen, und man sieht mich häufig auf Fotoausstellungen. Am liebsten besuche ich Ausstellungen von Studenten. Die sehen vieles noch mal ganz anders.
Die Wände im neu bezogenen Büro sind noch kahl. „Aber meine Frau hat mich schon auf eine Idee gebracht“, erzählt Tim Schreiber. „Im Urlaub fotografiere ich viel – auch gern Landschaften. Sie sagte: ‚Hänge doch die schönsten Fotos in Schwarz- Weiß an die Wand. Fotografien sind immer ein willkommenes Gesprächsthema, das für eine entspannte Atmosphäre sorgt.‘ Am Wochenende suchen wir jetzt schon nach geeigneten Motiven.“ Tim Schreiber verstärkt seit Oktober das Vorstandsteam. Mit seinem Einstieg tritt der 35-Jährige die perspektivische Nachfolge von BBG-Vorständin Karin Stemmer an.
Wie haben Sie die ersten Tage bei der BBG erlebt?
Sehr aufregend. Bei meinem vorherigen Arbeitgeber, der Wohnungsgenossenschaft spar+bau, war ich 14 Jahre beschäftigt. Da ist natürlich der Umschwung zu einem anderen Arbeitgeber sowieso aufregend. Der Einstieg, der mir bereitet wurde, war ganz toll. Mir wurde zum Beispiel eine große Begrüßung mit dem gesamten Team ermöglicht. Die Kolleginnen und Kollegen habe ich als sehr offen und interessiert erlebt. Ich nehme bei der BBG eine unglaublich positive Stimmung wahr. An den letzten Wochenenden hatte ich das Gefühl: ‚Es könnte schon wieder Montag sein.‘
Kannten Sie Braunschweig schon?
Braunschweig war mir natürlich bekannt, jedoch nicht im Detail. Daher ist für mich vieles neu. Mein Vorstandskollege Alexander Faul hat sich die Zeit genommen und mit mir eine Radtour durch den Bestand gemacht. Wir haben uns einige Projekte und Modernisierungen angeschaut. Ich bin ein leidenschaftlicher Fahrradfahrer. Das passte sehr gut. Ich freue mich schon darauf, mit meiner Frau mal das Ringgleis abzufahren. Wir möchten nach Braunschweig oder ins Umland ziehen. Ich schaue schon, wo es besonders schön ist. Unser erster gemeinsamer Besuch hier war im Sommer. Da haben wir uns auf den Kohlmarkt gesetzt, einen Kaffee getrunken und uns das Treiben angeschaut. Da bekommt man gleich einen guten Eindruck. Jetzt erkunden wir Braunschweig nach und nach, zum Beispiel den Südsee und den Science Slam im Haus der Wissenschaft. Solche originellen Veranstaltungen nehmen wir gerne mit.
Bitte erzählen Sie über Ihre bisherigen beruflichen Stationen
Los ging es mit einer Ausbildung zum Immobilienkaufmann, bei einer Wohnungsgenossenschaft mit Spareinrichtung. Die Mischung aus kaufmännischen Tätigkeiten und dem Kontakt mit Menschen hat mir unglaublich gut gefallen. Nachdem ich übernommen wurde, entdeckte ich, dass ich auch eine Affinität zu Zahlen habe. Mich verschlug es ins Controlling. Ich befasste mich mit Wirtschaftsplanung und Risikomanagement. Weil mir die Ausbildung so viel Spaß gemacht hat und auch das Lernen, entschloss ich mich dann, berufsbegleitend zu studieren. Ich absolvierte einen Bachelor in der Immobilienwirtschaft: den Bachelor of Arts Real Estate. Immobilienwirtschaftliche Fachthemen zu vertiefen, das hat mich wirklich vorangebracht. Dann wechselte mein damaliger Abteilungsleiter das Unternehmen. Ich erhielt die Chance, die Stelle auszufüllen. Als Leiter der Abteilung Unternehmensentwicklung übernahm ich auch die Verantwortung für die Auszubildenden. Das hat mich natürlich geprägt. Die stehen ganz am Anfang des Berufslebens und haben eine fantastische Motivation. Sie stellen Fragen, an die man selbst nicht mehr denken würde.
Welche Fragen zum Beispiel?
Warum machen wir das so? Dann bieten sich zwei Möglichkeiten. Man sagt: Das haben wir schon immer so gemacht. Oder man erklärt, warum man es so macht und stellt vielleicht gemeinsam fest: Es ist schon ein bisschen kompliziert. Das könnten wir etwas umstrukturieren. Man muss sich ständig hinterfragen und verändern, denn die Ansprüche verändern sich auch. Ich habe dann noch berufsbegleitend ein Masterstudium angeschlossen, im Bereich Finance & Accounting. So habe ich mich auch in meiner Masterthesis intensiv mit Wohnungsgenossenschaften mit Spareinrichtung auseinandergesetzt. Nach dem Masterstudiengang ging es für mich dann noch mal weiter. Ich habe Gesamtprokura erteilt bekommen und war auf einmal wieder mit einem Potpourri unterschiedlicher Themen betraut, etwa mit dem Personalwesen und der Gremienarbeit.
Und nun wieder eine Wohnungsgenossenschaft
Ich wollte gern noch mal andere Erfahrungen sammeln und raus aus der Komfortzone. In Frage kamen für mich nur Wohnungsgenossenschaften mit Spareinrichtung. Als Unternehmensform ist die Genossenschaft für mich das einzig Richtige, um Wohnraum anzubieten. Einfach schon, weil wir per Gesetz die Förderung unserer Mitglieder auferlegt bekommen. Wohnen ist ein Grundbedürfnis, aber es wird gerade in den jetzigen Zeiten immer schwieriger für Mieterinnen und Mieter, sich mit passendem Wohnraum zu versorgen, und das auch noch günstig. Wir Genossenschaften treten dafür ein und sagen: Das müssen wir leisten. Wir haben nicht wie andere Unternehmen die Absicht, den Gewinn zu maximieren. Stellt man das Mitglied in den Mittelpunkt, geht man an manche Themen ganz anders heran.
Vor welchen Herausforderungen steht die Wohnungswirtschaft?
Vor immensen. Wenn wir im Großen bleiben, sind es die Baukostenexplosion, die Zinsentwicklung, die Energiepreise und die Inflation im Allgemeinen. Die Immobilienbranche hat schon immer mit Krisen zu kämpfen, aber das, was wir gerade sehen, ist eine Polykrise. Es ist so viel, das auf uns einprasselt. Wir haben natürlich weiterhin das Ziel, günstigen Wohnraum anzubieten. Das ist vorrangig unser Unternehmenszweck. Dafür tut das Team alles. Aber es wird nicht einfacher.
Wie verstehen Sie Ihre Aufgabe als Vorstand?
Ich wollte nicht Vorstand werden, um in der ersten Reihe zu stehen und zu sagen: Wir regeln das alles. Mir geht es eher darum, die Kolleginnen und Kollegen dabei zu unterstützen, die Herausforderungen zu bewältigen. Ich bin hier auf so ein tolles Team gestoßen – da freue ich mich einfach, dass ich mitgestalten darf. Der persönliche Kontakt ist mir sehr wichtig. Ich gehe offen und interessiert auf Menschen zu. Es ist wichtig, überall mal zuzuhören. Denn jeder weiß etwas, das man selbst nicht weiß oder noch nie aus dieser Perspektive gesehen hat.
Sie erwähnten Reisefotos. Aus welchen Urlauben werden Sie Fotos fürs Büro auswählen?
Ich habe zum Beispiel ein tolles Foto aus Südafrika. Ansonsten verbringen wir einen Großteil unserer Urlaube in Österreich und Südtirol, weil wir gern Rad fahren und wandern. Mit meinem Vater habe ich im letzten Jahr die Alpen zu Fuß überquert. Da sind auch tolle Fotos entstanden. Bisher ist das Persönlichste, das mein Büro schmückt, ein Schal von Eintracht Braunschweig. Der wurde mir zum Einstieg geschenkt. Ich habe mich sehr gefreut und auch schon die Eintracht im Stadion besucht. Das Ergebnis war nicht gut, aber ich möchte auch kein Erfolgsfan sein. Ich gehe direkt durch die schweren Zeiten mit. (lacht)
Wofür interessieren Sie sich noch in Ihrer Freizeit?
Ganz intensiv für Sport. Ich brauche Sport als Ausgleich. Steige ich mal vom normalen Fahrrad herunter, geht es aufs Rennrad. In diesem Jahr habe ich zum ersten Mal einen kleinen Triathlon absolviert. Sonst kann ich mich sehr an Essen der unterschiedlichsten Art erfreuen, und man sieht mich häufig auf Fotoausstellungen. Am liebsten besuche ich Ausstellungen von Studenten. Die sehen vieles noch mal ganz anders.
„Die BBG ist wirtschaftlich gesund und hat in den vergangenen Jahren ihr Angebot kontinuierlich weiter verbessert. Allerdings haben sich nun die wirt schaft lichen Rahmen bedingungen verschärft und es gibt zusätzliche Herausforderungen im Zuge der Energie wende. Dies alles muss gemeistert werden, ohne dass dabei das soziale Profil der Genossenschaft beein träch tigt wird. Bei der Suche nach einem neuen Vorstands mitglied war uns daher wichtig, jemanden mit klarer genossenschaftlicher Ausrichtung und solider wohnungswirtschaftlicher Erfahrung zu bestellen.
Wir sind uns sicher, dies mit Herrn Schreiber gefunden zu haben und wünschen ihm viele Jahre erfolgreichen Wirkens für die BBG.“
Horst Ernst,
(Vorsitzender des Aufsichtsrates)
Wir sind uns sicher, dies mit Herrn Schreiber gefunden zu haben und wünschen ihm viele Jahre erfolgreichen Wirkens für die BBG.“
Horst Ernst,
(Vorsitzender des Aufsichtsrates)