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Aktuelles von der BBG
Der Ton macht die Musik
Die Kommunikation der BBG soll zugewandt, klar und verständlich sein. Deshalb gestalten wir nun unsere Anschreiben noch lesefreundlicher.

„Miteinander reden. Miteinander lachen. Miteinander leben“: Diese Überschrift steht auf dem Cover unserer neu gestalteten Hausordnung – über dem Foto einer Familie, die gerade frisch eingezogen ist und fröhlich Farben aussucht, um die Wohnung schön zu gestalten. Die Regeln werden dann in kompakten Blöcken vorgestellt, getextet in einer zugewandten und klaren Sprache. Eine Hausordnung ist in der Regel kein Schriftstück, das man gern liest. Das wollten wir mit der farbigen Erneuerung ändern.

Wie man spricht und schreibt, das macht viel aus. Deshalb haben wir nun im nächsten Schritt unseren gesamten Schriftverkehr neu gestaltet. Wir möchten freundlich, klar und prägnant formulieren – und überall, wo es möglich ist, eine nüchterne Verwaltungssprache vermeiden. In den vergangenen Monaten widmete sich ein Arbeitskreis deshalb der „Corporate Language“: der Sprache, mit der die BBG nach außen und innen kommuniziert. Über die Erkenntnisse und Ergebnisse sprachen wir mit Beatrice Eigert, Abteilungsleiterin Bestandsmanagement, und mit der Projektverantwortlichen Ines Feix.

Wie sind Sie vorgegangen?
Feix: Seit 2022 hat sich regelmäßig eine Arbeitsgruppe aus dem Marketing und dem Bestandsmanagement getroffen. Unser Ziel war, neue Leitplanken für die Unternehmenssprache der BBG zu entwickeln. Durch die Sprache sollen auch die Markenwerte aus unserem Leitbild noch besser erlebbar sein – Markenwerte wie freundlich, wertschätzend, menschlich, verständnisvoll und fair.

Eigert: Wir haben überlegt: Was macht uns als Genossenschaft aus? Unsere unternehmenseigene Sprache ist ein Ausdruck unserer Identität als BBG. Wir können uns durch die Sprache erkennbar am Wohnungsmarkt abheben. Vor allem ist es aber auch wertschätzend gegenüber unseren Mitgliedern und Geschäftspartnern, klar und zugewandt zu kommunizieren. Es erleichtert die Informationsvermittlung und minimiert Missverständnisse. Die Sprache soll die BBG bestmöglich repräsentieren.

Gab es bei den Workshops auch externe Hilfe?
Eigert: Ja, mit dabei war die Texterin und Beraterin Dorothee Schröder. Sie textet bereits seit einigen Jahren die Geschäftsberichte der BBG. Mit ihrer prägnanten Sprache vermittelt sie auch komplexe Sachverhalte sehr verständlich. Sie gab uns wichtige Tipps und schaute mit prüfendem Blick auf Anschreiben der letzten Monate und Jahre.

Was sind nun wichtige Leitlinien?
Feix: Kern unserer Sprache sind starke Begriffe und vor allem das Schlüsselwort „Gemeinschaft“. Begriffe wie Quartier, Engagement, Zusammenhalt, Solidarität oder Vielfalt stehen für die BBG. In Anschreiben verwenden wir nun bevorzugt die freundliche Anrede „Guten Tag“ und schreiben in der Regel in der Wir-Form. Die Kerninformation wird gleich zu Beginn hervorgehoben; wo es möglich ist, mit einem persönlichen Einstieg. Kompakte Blöcke – und auch mal Checklisten – sollen ein schnelles Zurechtfinden ermöglichen. Wichtige Dinge wie Termine heben wir optisch hervor.

Für alle Mitarbeitenden haben wir Textbeispiele zusammengestellt, die für eine freundliche Kommunikation stehen. Daraus kann frei gewählt werden. Es soll keiner das Gefühl haben: Das bin nicht ich. In vielen Anschreiben, die wir seit Juni verschicken, werden unsere Nutzungsberechtigten sicher schon Unterschiede gegenüber der bisherigen Sprache bemerken.

Der Begriff Nutzungsberechtigte klingt allerdings noch sperrig
Eigert: Ja, öfter fragen uns Mitglieder, warum wir nicht lieber von Mieter:innen sprechen. Aber der Begriff trägt der Rechtsform der Genossenschaft Rechnung. Es ist ein rechtlicher Begriff. Aber nutzungsberechtigt zu sein, bedeutet auch viel mehr als mieten: Man ist Mitglied einer Gemeinschaft, hat ein dauerhaftes Nutzungsrecht und profitiert von den Mehrwerten, die eine Genossenschaft bietet. Durch seine Anteile hat ein Nutzungsberechtigter auch einen Anteil am Unternehmen.

Wir haben nun einen Leitfaden für unsere Corporate Language zusammengestellt und schon viel positiv verändert. Es gibt auch einen neuen Briefbogen, der moderner und übersichtlicher ist als der bisherige. Förmliche Ansprachen und Formulierungen lassen sich allerdings nicht in jedem Fall ersetzen. Vor allem, wenn ein Schreiben rechtliche Relevanz hat, werden wir es weiterhin sehr sachlich formulieren. Bei den anderen Briefen wird nun manch einer vielleicht besonders aufmerksam nach Floskeln suchen, die wir ja künftig vermeiden möchten. Alles braucht natürlich seine Zeit, aber wir sind schon auf einem guten Weg.